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Wie leben Pilze?

Drei Überlebensstrategien

Früher zählte man Pilze zu den Pflanzen, doch besitzen sie anders als diese nicht die Fähigkeit, sich ihre Nahrung selbst zu produzieren. Pflanzen können unabhängig von anderen Lebewesen existieren, Pilze jedoch nicht. Sie sind immer darauf angewiesen, dass andere Lebensformen ihnen das geben, was sie zum Leben brauchen, ob nun tot oder lebendig. Dazu haben sie drei verschiedene Strategien entwickelt:

1. Sie nehmen’s von den Lebendigen. Solche Pilze befallen andere Lebewesen, und indem sie sich einfach bedienen, richten sie ihren Wirt zugrunde. In diesem Fall nennt man sie Schmarotzer oder Parasiten.

2. Sie gründen Entsorgungsunternehmen. Sehr viele Pilze siedeln sich auf den Resten gestorbener Lebewesen an und tragen zu deren Zersetzung bei. Sie sorgen dafür, dass alles Organische wieder dem Kreislauf der Natur zugeführt wird. Solche Pilze werden Fäulnisbewohner genannt oder, wie der Experte sagt, Saprobionten.

3. Sie begründen diplomatische Beziehungen zu anderen Lebewesen und betreiben ein ausgeklügeltes Handelsgeschäft. Sie verbinden sich unterirdisch mit den Wurzelspitzen von Grünpflanzen, zumeist Bäumen, und erzeugen dort eine Art „Marktplatz“, einen Umschlagplatz, an dem sie Nährsalze und Wasser gegen Enzyme eintauschen. Das Schöne an dieser Verbindung ist, dass beide Seiten, Baum und Pilz, daraus Vorteile ziehen. Sie sind sogar aufeinander angewiesen und könnten ohne die gegenseitige Unterstützung nicht gedeihen. Pilze, die auf diese Weise leben, nennen wir treffend Wurzelpilze oder Partnerpilze. In der Biologie spricht man von Mykorrhizapilzen. Das Wort kommt aus dem Altgriechischen, wobei „Myko“ sich immer auf Pilze bezieht und „Rhiza“ oder „Rhizo“ stets Wurzel bedeutet. Die Verbindung selbst heißt Mykorrhiza und stellt das Paradebeispiel einer Symbiose dar.

 

 

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